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ORA-01652 Praxisbeispiel

Um es vorweg zu erwähnen: viele Monitoring Funktionalitäten für den Temp Tablespace beobachten schlicht das Falsche. Sie schlagen Alarm, wenn der Temp Tablespace aus Tablespace-Sicht zu 100 % reserviert ist.

Häufig ist es nur eine Frage der Zeit, bis das der Fall ist. Aus Tablespace-Sicht wird Platz, der einmal reserviert war, bis zum Shutdown der Instanz nicht wieder freigegeben. Jedoch: innerhalb des reservierten Bereiches wird der Platz wiederbenutzt. Daher schlagen viele Monitoring Systeme Alarm, wenn der Füllstand aus Tablespace-Sicht 100 Prozent beträgt. Fehlalarm!

Bei Messung aus Sicht der Sortiervorgänge der Sessions jedoch lässt sich der korrekte Füllstand ermitteln und der Fehlerzustand punktgenau voraussagen. Der folgende Screenshot zeigt diesen Fall in einer Reporting-Umgebung mit einem Temp Tablespace der Größe 60 GB.

Temp Tablespace Füllstands-Prognose

Die Punkte markieren den gemessenen Füllstand und den Messzeitpunkt. Der letzte Punkt (rechts oben) zeigt den voraussichtlichen Zeitpunkt für den Füllstand 100 Prozent; unmittelbar danach tritt der Fehler ein.

Der um 19:12 Uhr vorausgesagte Fehlereintritt: 20:03 Uhr

Die Fehlermeldung im Alertlog:20:07 Uhr

Wed Aug 9 20:07:37 2006
ORA-1652: unable to extend temp segment by 128 in tablespace TEMP

Fazit

Die Gegenüberstellung der Prognose mit dem Fehlereintritt beweist, dass hier der wirkliche Problemwert gemessen wird. Bei richtiger Wahl des Schwellwertes für die Fehlerbenachrichtigung bleibt im Normalfall hinreichend Zeit für eine angemessene Reaktion zur Vermeidung des Fehlers und zur Analyse der Problemsession.

Nachtrag

Die Möglichkeit, dieses Phänomen in einer Produktionsumgebung bis zum Auftauchen der Fehlermeldung zu beobachten, ist auf eine fehlende Freigabe zum Bearbeiten der verursachenden Datenbank Session zurückzuführen.